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Erste Auswanderungswelle

1817
Am 3. April 1817 verliessen 50 Personen Zeiningen in Richtung Südamerika (Brasilien, Argentinien). Vgl. auch separate Dokumentation über "Auswanderungen im 19. Jh." und Schäsliberichte 2020/2021.
Die Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau berichtet im Band 85, 1973, folgendes: „Besonders auffallend ist der Versuch der Gemeinde Zeiningen, eine ganze Familie von Einsassen abzuschieben. Die sogenannten ewigen Einsassen waren eine dem Fricktal eigentümliche Kategorie von minderberechtigten Bürgern; meist sesshafte Menschen, die beim Übergang des Fricktals an die Eidgenossenschaft und der Einführung des Gemeindebürgerrechts mit unbekanntem Aufenthalt abwesend waren und deshalb nicht ins Bürgerregister aufgenommen wurden. Wenn sie zurückkehrten, konnte man sie nicht einfach abweisen; sie wurden in einer Gemeinde eingebürgert und erhielten alle politischen Rechte, jedoch keinen Anspruch auf das Gemeindegut. Die Zuteilung erfolgte meist nicht zur Freude der Gemeinden, nahmen doch manche der Einsassen die Armenkasse in Anspruch. Zeiningen war 1807 eine ganze Sippe von Kesselflickern, Korbflechtern, Sieb- und Knopfmachern zugewiesen worden, die auf mehr als 50 Personen anwuchs und sich meist nur notdürftig selber erhalten konnte. – Nicht weniger als 48 Glieder dieser Familie, 21 Erwachsene und 27 Kinder, sollten nun einen eigenen Verein bilden und gemeinsam nach Amerika übersiedeln. Die Auswanderung wurde mindestens teilweise von der Gemeinde finanziert. Der Versuch schlug allerdings fehl; nur eine Familie von 9 Personen fuhr nach Amerika, die übrigen kehrten aus Amsterdam wieder heim und fielen weiterhin der Gemeinde zur Last.“

Am 5. April 1817 reisten weitere 47 Zeininger nach Amerika aus (hauptsächlich Südamerika). Am 22. Mai 1817 verabschiedeten sich wieder 31 Zeininger nach Amerika (Quelle: Chroniken F. Ness und unbekannter Chronist; vgl. separate Dokumentation über „Auswanderungen im 19. Jh.“ und Schäsli-Berichte 2020/2021).
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