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Hochwasserschutz am Möhlinbach, 2010-2020

2020

Der Start des Projektes „Hochwasserschutz Möhlinbach“ liegt bald 10 Jahre zurück. Im Jahre 2010 wurde die Bevölkerung des Möhlintales erstmals an einer Orientierungsversammlung in der Mehrzweckhalle Brugglismatt darüber informiert. Anfangs war geplant, dass die Bauarbeiten 2015 abgeschlossen sein werden. Es kam jedoch anders, es gab viele Einsprachen von direkt betroffenen Bachanstössern zu behandeln, sodass in den Jahren 2015 und 2016 vorerst nur die beiden Rückhaltebecken zwischen Möhlin und Zeiningen und zwischen Zuzgen und Hellikon verwirklicht werden konnten. Im Frühling 2019 starteten dann auch die Arbeiten an den partiellen Massnahmen entlang des Baches innerhalb der Gemeinden. So wurden verschiedene Fussstege (in Zeiningen Fussgängersteg bei der alten Forellenzucht,

Hochwasserschutz
ehem. Forellenzucht Hohler

Engelsteg und Steg bei der Turnhalle Brugglismatt) abgebrochen und ersetzt sowie der Bachlauf vertieft, verbreitert und entschleunigt. Für die verschiedenen Bachbewohner wie Fische, Krebse und Enten sind Nischen als Lebensraum geschaffen worden. Das „Projekt Hydrometrie Mitteldorfbrücke“ wirbelte bei den Zeiningern einigen Staub auf, was den Gemeinderat bewog, anlässlich der Gemeindeversammlung im Dezember 2019 durch den Aargauer Fachbereich Hydrometrie etwas Licht ins Dunkel zu bringen und die Bevölkerung zu informieren. Die Kritik richtete sich vorab gegen die wuchtige Messstation und den Metallsteg, welche so gar nicht zum Ortsbild passen wollen. Auch für die massiven Erdbewegungen im Bereich der Brücke hatten nicht alle Verständnis.

Am 14. August 2020 wurde das Grossprojekt durch Regierungsrat Stephan Attiger, Vorsteher des Departementes Bau, Verkehr und Umwelt, und Lukas Fässler, Präsident des Abwasserverbandes Möhlintal, in Zeiningen mit geladenen Gästen offiziell eingeweiht. In seinen Ausführungen meinte Stephan Attiger: „Wie immer bei so grossen Projekten mussten wir viele, teilweise entgegengesetzte Anliegen berücksichtigen. Dank Kompromissen konnte jedoch ein Projekt umgesetzt werden, das allen Zielen gerecht wird.“

„Was lange währt, wird endlich gut. Heute, nach Erledigung von 50 Projekteinwendungen und über 500 Begehungen mit Bachanstössern vor Ort, können wir ein gelungenes Bauwerk einweihen“, erklärte Lukas Fässler. Das Gesamtbauwerk erfülle aber nicht nur den Kernauftrag „Schutz der Bevölkerung vor Überschwemmungen bei Hochwasser“, sondern sei auch in Bezug auf die Revitalisierung beziehungsweise der Längsvernetzung des Möhlinbaches – Stichwort Fischgängigkeit – eine enorme Aufwertung für die Umwelt. „Hier wurde im Sinne des Wortes ein nachhaltiges Gesamtbauwerk für uns alle und unsere Nachfolgegenerationen realisiert“, meinte Fässler.

Das Projekt „regionaler Hochwasserschutz Möhlintal“ wurde vom Bund, dem Kanton Aargau, den Gemeinden Möhlin, Zeiningen, Zuzgen, Hellikon und Wegenstetten sowie der Aarg. Gebäudeversicherung und der Mobiliar-Versicherung finanziert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 13.2 Millionen Franken. Mit den Hochwasserrückhaltebecken und den partiellen Massnahmen in den Gemeinden sind die Bauzonen der Gemeinden im Möhlintal nun vor einem hundertjährlichen Hochwasser des Möhlinbaches geschützt.

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