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Grossbrand vom 16. Februar 1740

1740
1740 zerstörte ein weiterer Grossbrand 40 Häuser an der Leimgasse und im Oberdorf, darunter auch das Haus des Stabhalters (Gemeindeammann) mit dem Archiv. Da in den Archiven auch die Bücher verbrannten, sind die geschichtlichen Angaben über die Ereignisse des Dorfes in dieser Zeit sehr dürftig.
Ein unbekannter Chronist schildert dieses folgenschwere Ereignis wie folgt: „So viel gegenwärtig noch in guter Denkungsart hie lebende Männer und Frauen sich denken mögen und wissen könnten am 16. Februar 1740 in einem kleinen Häuschen, in welchem 2 alte Personen sollen gewohnt haben, in der Leimgasse, allernächst des Johan Bannwarts Garten, man habe vermutet von ausgeschütteter heisser Asche, in der noch Feuerstreu gewesen seien, vormittags ungefähr halb neun Uhr war während der Tagesstunde, da der Hochw. Herr Pfarrer Vögelin die heilige Messe gelesen hatte, Feuer ausgebrochen, und in schneller Heftigkeit das ganze Oberdorf zum Pfarrhause, an welchem zur Rettung desselben und Kirche die damals angebrachte sogenannte Laube hinweggerissen wurde. Nur an der Strasse nach Rheinfelden allerhinterst gestandenem Hause mit Wohnung, genannt des Königburs Haus (vermutlich heute Wenzels, Anm. Zeguhe), sei stehen geblieben, in Flammen geraten und auf den Boden abgebrannt. Da wegen vorhandener Kälte und schnelles Vorrücken des Feuers, wenig oder keine Hilfe zur Rettung möglich gewesen war. Im Hause des dasigen Bürgers Peter Lang. Es ist dies das dritte Haus mit der Gass-Scheide von der Leimgasse ins Oberdorf, habe eine vereinbarte Familie gewohnt aus Vater, Mutter, Sohn und Sohnsfrau; Letztere sei an diesem Tage eine 16-tägige Kindbetterin gewesen. Alle diese vier Personen hatten sich unbegreiflicherweise in den Keller geflüchtet der sonst gut gewölbt und in welchem ein Brunnen war, wahrscheinlich in der Meinung in demselben Sicherheit zu finden, und aber allda wahrscheinlich von allzu starken eingedrungenem und durch Löscharbeit eingetriebenem Rauch all hier den Erstickungstod ausgestanden. Das junge 16 Tage alte Kindbettkind, ein Mägdelein, sei samt der Wiege wie durch ein Wunder in das nahe Wiesentälchen, die Bachtelen getragen worden, und lebte später als eine rechtschaffene Ehefrau, Elisabetha geb. Jeck, verehelichte Broglin, die vier, im Rauch erstickten Personen wurden ihre Leichen von der dortigen Kirche in ein Grab begraben.“
Nach diesem entsetzlichen Ereignis hat der damalige Gemeindevorstand, Statthalter Jos. Tschudi - zur Verhütung ähnlicher künftiger Schicksale - mit Billigung des Pfarrers und aller Gemeindemitglieder, gelobt, alljährlich am 16. Februar eine hl. Messe zu Ehren der hl. Agatha (Zeininger Kirchenpatronin) lesen zu lassen.
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