Geschichte der Zeininger Schule und der Schulanlagenlbauten
Die Periode bis 1792
„Bis zum Jahre 1792 hatte Zeiningen kein eigenes Schullokal; es wurde bald da, bald dort in einem gemieteten Zimmer „auswendig“ gelernt. Eines dieser Lokale befand sich an der Querstrasse ins Oberdorf (heutiger Kirchweg, Anm. Zeguhe), auf dem Areal, wo heute das Gemeindehaus steht, einer „Spelunke“ gleich, wo kaum 15 Schüler Platz fanden“ (Quelle: Chronik Schulhauseinweihung 1986)
Weil beim Grossbrand von 1740 das vorhandene Gemeindearchiv total vernichtet wurde, lässt sich nicht schlüssig nachweisen, seit wann in Zeiningen eine Schule vorhanden ist. Gemäss einer Eintragung im alten Sterberegister des Pfarrarchivs starb am 11. April 1740 Joh. Jakob Urben, alt Schulmeister. Wo und wie lange er Schule gehalten hat, ist nicht bekannt. Überlieferungsgemäss hiess ein weiterer Lehrer Intlekofer; sein Lohn sei ähnlich demjenigen eines Schweinehirts gewesen. Aus dem 18. Jahrhundert und später sind folgende Amtsinhaber bekannt: 1738 Josef Still, ihm folgte Ambros Scharf, welcher um das Jahr 1760 verstarb. Er hinterliess 3 Söhne und 2 Töchter. Damals wurde nur während der Winterzeit Schule gehalten. Von 1770 bis 1780 erteilten Anton Sacher und dessen Bruder Joseph Sacher Unterricht. Beide betrieben neben dem Schuldienst eine Leinenweberei. Während deren Amtszeit wurde die Schulordnung der Kaiserin Mar. Theresia in den vorderösterreichischen Landschaften eingeführt. Als nach Josephs Tod wegen seiner grossen Familie in der eigenen Wohnung nicht genug Platz zum Schulhalten vorhanden war, musste die Gemeinde einen Raum mieten. Es wurde zunächst im Nachbarhaus bei der Kirche, in der Wohnung des Johann Gremper, ein Zimmer zum Schulhalten eingerichtet, ebenso später in der Hinterstube des Fidel Kägi, Zimmermanns. Schulmeister Anton Sacher war sehr kränklich und musste oft den Schuldienst unterbrechen. Deshalb nahm sich der damalige Ortspfarrer und Kapitels-Dekan, Jos. Franz Hauser, sehr der Schule an. Er besuchte sie fast täglich und stand dem kränklichen Lehrer mit Rat und Tat zur Seite. Als Pfarrer Hauser wegen Altersschwäche die Schule nicht mehr besuchen konnte, musste sein Vikar oft mehrere aufeinander folgende Tage Schule halten, oder wenn auch dieser wegen Pfarrgeschäften verhindert war, ein der Schule entlassener Jüngling. So hat namentlich Wilhelm Guthauser, nachmaliger Hirschenwirt, eine geraume Zeit die Schule besorgt. Die Krankheit des Lehrers Sacher nahm von Tag zu Tag zu, so dass er 1791 noch jung an der Lungenschwindsucht verstarb. Für die nun freie Lehrerstelle bewarben sich: Sebastian Sacher (Bruder des Verstorbenen), Franz Anton Tschudi und Fidel Ness. Diese bereiteten sich auf die Lehrertätigkeit wie folgt vor: Sacher nahm einen Wanderlehrer zu sich nach Hause, der ihn unterrichtete. Tschudi nahm Unterricht bei Oberlehrer Dominik Müller in Möhlin und Fidel Ness liess sich von Lehrer Sacher in Säckingen ausbilden. – Die Behörde wählte Fidel Ness als den Tüchtigsten der 3 Kandidaten (Quelle: Div. Chroniken)
Das erste Zeininger Schulhaus wurde 1792 gebaut
Im Jahre 1792 wurde das erste Schulhaus durch Maurer Sennier aus Säckingen für Fr. 1‘890.- in Akkord erbaut. An die Baukosten leistete das Domkapitel zwei Drittel, die vorderösterreichische Regierung sollte einen Drittel übernehmen, konnte aber nicht, weil Kaiser Franz II. kein Geld für dergleichen hatte. Schliesslich bezahlte die Gemeinde vorschussweise diesen Betrag (auf die Rückerstattung wartet sie noch heute!). Das Holz lieferte die Herrschaftsverwaltung, während die Gemeinde die Fuhren leistete und die Handlanger stellte. Das Gebäude beherbergte zwei Schulstuben untereinander und ein Kämmerchen zum „Brummen“ (Polizeikämmerchen). – Ab dem 30. November 1792 erteilte Fidel Ness im neuen Schulhaus Unterricht. Auch damals beschränkte sich die Schulzeit auf das Winterhalbjahr. Die Lehrfächer waren: Religionslehre, Lesen und teilweise auch Schreiben. Im Sommer 1811 besuchte Lehrer Ness mit noch andern Lehrern des Bezirks Rheinfelden das Seminar des Herrn Pfeifer in Lenzburg. Von dort brachte er die pestalozzischen Einheitstabellen zum Rechenunterricht in die Schule (Quelle: Div. Chroniken).
Klemens Wunderlin, ein Schüler von Fidel Ness und dessen Nachfolger, berichtet in seinen Memoiren folgendes: „(….) Seine Person war etwas schlank und hatte fast keine Waden. In seinen Bewegungen war er ein Gispel (unruhiger Mensch), hatte jedoch für die damalige Zeit gute Kenntnisse; aber an der Mitteilungsgabe mangelte es sich bei ihm. – Neben dem Schuldienste war er noch Sigrist und Gemeindeschreiber. Trotz seiner Kenntnisse war zu dieser Zeit diese Schule in einem unguten Zustande; sie war übervölkert (ca. 130 Schüler) und der Lehrer brachte in der Schule viel Zeit mit Schreiben zu und liess die Schüler müssig. Zudem trafen 1814 häufige Einquartierungen fremder Heere im Fricktal ein, wo dann der Gemeindeschreiber beim Gemeinderat in Anspruch genommen wurde; und das Jahr darauf dauerte dies fort. Nicht minder hindernd war für die Schule die schreckliche epidemische Ruhr (1814) unter den Leuten, die innert 3 – 4 Monaten bei 130 (erwachsenen) Personen dahier wegraffte. (….).
Lehrer Ness verlor bei dieser Epidemie nacheinander seine Frau Elisabetha Brogli und deren Mutter. Von Weihnachten 1813 bis Mitte Sommer 1814 konnte deswegen praktisch keine Schule gehalten werden.
Ein namentlich nicht genannter Chronist berichtet: „Das Schulhaus wurde in der verhängnisvollen Zeit der französischen Revolution erbaut, wo Frankreich mit Österreich im Kriege begriffen waren. Mitten in dieser Kriegszeit wurde der Bau dieses Schulhauses so gefördert, dass am Andreastage, den 30. Wintermonat 1792, vom jungen Lehrer Fidel Ness, das erste Mal Schule gehalten werden konnte. Aber nur 6 Jahre lang war es dem Hause vergönnt, die Schuljugend aufzunehmen; denn als im Jahre 1798 der Feind auch unser Land eroberte, wurde das Schulhaus als Kaserne, Wachtstube und Lazarett gebraucht, und 4 Jahre lang hörte man in diesem Hause statt dem Treiben fröhlicher Schulkinder, Waffengeklirr, wildes Soldatenfluchen, Aechzen und Stöhnen der Kranken. – Endlich im Jahre 1802 zogen die letzten „Patrotaschen“ (Ledertaschen mit Munition und Schiesspulver, etc.) fort, und die «Schulhofer» hielten nach langer Ferienzeit ihren fröhlichen Einzug. 12 Jahre hindurch wurde ungehindert und mit gutem Erfolg Unterricht erteilt; bis im Herbste 1813 der wilde Kriegslärm sich wiederholte, und das Schulhaus noch einmal zu militärischer Verpflegung in Anspruch genommen wurde; glücklicherweise nur bis im Sommer 1814, wo dann der lang ersehnte Friede eintrat, und das Gebäude zum Zwecke der Jugendbildung wieder zurückgegeben wurde. So diente es über 70 Jahre, ein ganzes Menschenleben lang, seiner hohen Bestimmung.“
Zu Anfang des Jahres 1819 bestimmte das Sittengericht, dass dem Lehrer Ness ein Schulgehilfe beigegeben werden soll. Am 9. November 1819 wurde vom Bezirksschulrat der Mitbürger Joseph Hauser zum Schulgehilfen bestimmt. Dieser hatte zuvor die entsprechenden Prüfungen bestanden. Zudem wurde daran gearbeitet, eine zweite Schulabteilung im unteren Stockwerk des Schulhauses einzurichten. So wurden am 12. November 1821 die Schüler der Gesamtschule in eine obere und eine untere Schule aufgeteilt. An die untere Schule wurde der bisherige Schulgehilfe mit einer jährlichen Besoldung von Fr. 100.- als Lehrer angestellt. Am 12. November 1826 mussten auf Anordnung der Schulbehörden die beiden Lehrer ihre Stelle wechseln. Ness blieb noch Lehrer an der unteren Schule bis zum Herbst 1828, wo er freiwillig zurück trat. Seine Stelle übernahm sein ehemaliger Schüler, Klemens Wunderlin, welcher sich in den Jahren 1825 und 1826 im Seminar in Aarau für den Lehrerberuf bildete. Die beiden Lehrer Hauser und Wunderlin galten als sehr diensteifrig und gewissenhaft; sie genossen bei der Bevölkerung grosse Achtung. An ihre Stelle traten später August Wunderlin als Ober- und H. Lenzi als Unterlehrer; diese amteten auch noch im neuen Schulhaus, welches am 7. Mai eingeweiht wurde (Quelle: Div. Chroniken).
Das erste Schulhaus wurde 1864 an Johann Guthauser, Schmid, zu Fr. 3‘000.- verkauft. 1882 erwarb Metzgermeister Thommen das Objekt und es ist somit zu einer Schlachterei geworden. Ab 1892 diente es als Milchsammelstelle und heute befinden sich im Gebäude drei Wohnungen.
Neubau des Schul- und Gemeindehauses Mitteldorf, 1860 – 1863
1859 zeichnete sich das erste Ringen hinsichtlich der Erstellung eines neuen Gemeindehauses (Schulhaus) ab. Der Gemeinderat kaufte das Haus des Martin Ammann und des Mathä Wunderlin zu Fr. 1‘000.-, ebenso die andere Hälfte des Hauses, das Meinrad Brogli gehörte, zu Fr. 1‘800.-. Aus diesen Häusern sollte durch Umbau das neue Schul- und Gemeindehaus oder durch Abriss ein Neubau entstehen. Einflussreiche Bürger wollten von diesem Kauf nichts wissen und bekämpften ihn energisch, jedoch vergeblich. Weitsichtige Männer wie Thomas Kägi und Sebastian Wunderlin vertraten das Vorhaben mit guten Gründen, worauf es von der Gemeindeversammlung abgesegnet wurde. Bereits 1860 erhielt Architekt Wollmer aus Säckingen den Auftrag, ein Vorprojekt auszuarbeiten.1861 wurde die Variante „Umbau“ aufgegeben und der weitsichtige und einzig richtige Beschluss gefasst: das Gebäude von Grund auf neu zu erstellen.
In diesem Jahr war die Gemeindebehörde wie folgt zusammengesetzt:
Gemeindeammann: Thomas Kägi
Vizeammann: Jos. Tschudi, von 1852 – 53 Gemeindeammann gewesen
Mitglieder: Martin Wunderlin, Schreiner
Kaspar Tschudi, Sohn des gew. Ammanns Klemenz Tschudi
Joh. Guthauser, Bäcker
Gemeindeschreiber/Aktuar Joseph Tschudi, Dreher, gewesener Gemeindeammann,
Gemeindeseckelmeister: Xaver Tschudi
Die Schulpflege gehörten von 1860 – 1863 folgende Herren an:
Frz. Xaver Tschudi, Arzt, gewesener Bezirksschulrat und Gemeindeammann; S. Seiler, Pfarrer, Sekretär; Jos. Tschudi, Müller, Vizeammann; Frz. Martin Speiser, zum Adler, alt Grossrat und Josef Tschudi, Gemeindeschreiber.
Nachstehend ein Auszug aus dem Bericht von Chronist Seiler: „Das Bedürfnis eines Gemeindehauses und eines eigenen Lokals für Archiv und weibliche Arbeitsschule war längst vorhanden. Da das Haus des verstorbenen Meinrad Broglin käuflich und an gelegenster Stelle war, wurde dessen Ankauf vor 3 Jahren beschlossen. Dass in naher Zukunft auch erweiterte Schullokale zum Bedürfnis würden, gab den Anlass, an ein diese Bedürfnisse einschliessendes Ganzes zu denken. Dem jetzigen Gemeinderath gebührt die Ehre, die Sache auf die rechte Bahn gebracht zu haben. Es wurde demnach anfangs dieses Jahres beschlossen, ein 3-stöckiges geräumiges Gebäude für alle Gemeindezwecke zu erbauen. Der Plan zum bereits begonnen Bau ist von Herr Architekt Jauch in Baden, der schweizerischen Ruf hat. (….) Es bleibt nun noch zu bemerken die Eintheilung der oberen Stockwerke. Auf der rechten Hälfte des 2. Stockes kommt die Gemeindestube, zur Linken ein Schullokal zu stehen. Auf der rechten Hälfte des 3. Stockes ebenfalls ein Schulzimmer, zur Linken, vorn die Arbeitsschule, hinten ein Zimmer ohne nähere Bestimmung, also für künftige Bedürfnisse. (….). Als Bauführer ist bezeichnet: Hr. Architekt Jauch von Baden, Als Bauaufsicht ist bezeichnet. Johann Ammann, Vater, von hier, welcher zugleich Mitglied der Baukommission ist. Diese Letztere besteht aus Hrn. F. X. Tschudi und obigen Hrn. Ammann sowie aus den Mitgliedern des Gemeinderathes. (….). Es sei bezüglich des Platzes hier noch erwähnt, dass er vor 250 Jahren dem Vogt und Schmied Hans Sonnenfroh und später seinen Enkeln gleichen Namens gehörte. – das neue Gebäude muss also seines frühern Platzbesitzers wegen und nach seiner schönen Lage wohl ein heiteres, sonniges, den frohen Sinn förderndes Gebäude werden, wie auch der Plan und der Zweck des Baues erwarten lässt.“
Gemäss Protokoll stellte der Gemeinderat im Zusammenhang mit dem Bau des Schulgebäudes folgende Bedingungen: „Die Bauarbeiten sind an Herrn Mangold, Bauunternehmer, Hemmiken, zu vergeben. Die Bausteine werden von der Gemeinde geliefert, das Fuhrwerk soll durch das Gemeindewerk durchgeführt werden, nämlich so, dass jeder Fuhrmann pro Klafter Steine ca. 8 Franken zu verrechnen hätte, weil diese Arbeit bedeutend Mühe und Geschirr erfordere. Die Handfröhner würden zu anderen Arbeiten gebraucht. Jeder Fuhrmann und Handfröhner aber sei gehalten, willigen Gehorsam zu leisten, im widerstrebenden Falle, man einen solchen zwingen könnte und dürfte, denn nur williges und einiges Zusammenhalten und Bereitwilligkeit würden das Geschäft erleichtern und der Gemeinde bedeutend Kosten ersparen. Auch Kalk, Sand, Ziegel, Balken und Bretterholz, mit Ausnahme des Holzschleifens und Abholen von behauenen Steinen in den bestimmten Gruben, dieses soll verakordiert werden. Die behauenen Steine sollen, wenn immer möglich, aus der Grube Ittenthal bezogen werden, nur die Pfostamente, Sockel- und Blattensteine werde man in Degerfelden oder Herthen besorgen. Nachträglich wird beschlossen, alle Fuhrarbeiten im Akkord zu vergeben.“
Die vorhandenen Barmittel für den Bau waren inzwischen aufgebraucht worden und der Gemeinderat verlangte einen Kredit von Fr. 6‘000.- und im folgenden Jahr einen weiteren von Fr. 12‘000.-. Letzterer wurde bei einer Bank in Aarau aufgenommen und musste zu 4 ½ % verzinst werden.
Am 7. Mai 1864 wurde das Gebäude verbunden mit einem grossen Volksfest feierlich eingeweiht. Eingeladen waren die Gemeindebehörden, die Lehrerschaft des Bezirks und der Nachbarschaft Baselland und viele weitere Gäste. Die geistliche Feier fand in der Pfarrkirche statt, wo Pfarrer Seiler die Festansprache hielt. Das Hochamt wurde von Pfarrer Ness, Gansingen, hiesiger Bürger (später auch Pfarrer von Zeiningen) gehalten. Der Chor wurde auf der Orgel von Lehrer Rüetschi, Frick, begleitet. Anschliessend begab sich der Festzug ins neue Schulhaus zur Einweihungsfeier im mittleren Stockwerk. Es folgten Ansprachen des Inspektors, des Gemeindeammanns und eines Vertreter der Schulpflege. Umrahmt wurde das Geschehen durch Musikvorträge der Blechmusik, des Männerchors Zeiningen und des Kirchenchors Zeiningen. Die Ehrengäste trafen sich anschliessend im „Adler“, wo getafelt, gesungen und gefeiert wurde. Der Männerchor, das Musikcorps Schupfart und die Bauleute begegneten sich im neu renovierten Gasthaus „Taube“ zum Festmahl. Im neuen Schulhaus und in dessen Umgebung traf sich die Jugend bei Gesang und fröhlichen Spielen.
Renovationen und Umbauten am Schulhaus Mitteldorf
Nach einer Dacherneuerung im Jahre 1916 und dem Ersatz des hölzernen WC-Anbaues durch einen Massivbau im Jahre 1931 waren in den Jahren 1942/43 grössere Renovations- und Umbauarbeiten nötig: Das Dach wurde umgedeckt, der Haupteingang umgestaltet und mit einem Dach versehen, die Fassade wurde renoviert und im Parterre rechts wurde die Gemeindekanzlei eingebaut. Die Kosten beliefen sich auf Fr. 20‘000.-.
1967 wurde im Parterre, links, anstelle des Feuerwehrmagazins ein zusätzliches Zimmer eingefügt; Gemeindekanzlei und Pollis wichen dem Religionszimmer mit Gemeindebibliothek, dem Lehrerzimmer, dem Materialraum für den Abwart und einem Sitzungszimmer für die Schulpflege. Die Holztreppe wurde durch Kunststeintritte ersetzt. Die Kosten beliefen sich auf Fr. 350‘000.-.
1986 wurden erneut Umbauarbeiten durchgeführt.
2003 erhielt das Gebäude ein „Facelifting“. Der Verputz wurde erneuert und die defekten Sandsteingesimse an den Fenstern wurden durch Kunststeingesimse ersetzt. Das Dach wurde neu eingedeckt und mit einem Unterdach versehen, die defekten Regenrinnen wurden erneuert und das Gebäude mit einer Blitzschutzanlage versehen. Die Kosten beliefen sich auf 335‘000 Franken.
Eröffnung eines Kindergartens,1925
Durch eine grosszügige Spende von alt Genossenschaftsverwalter W. Freiermuth konnte im Jahre 1925 ein Kindergarten eröffnet und eine Dorfkrankenschwester angestellt werden. Der erste Kindergarten befand sich im Anbau bei der alten Post am Stutzweg. Die grosse Kinderschar wurde von einer Ordensschwester betreut. Wegen den absolut ungenügenden Platzverhältnissen wurde der „Chindsgi“ im Jahre 1933 in das Schwesternhaus des Kranken- und Hauspflegevereins Zeiningen im Mitteldorf verlegt. Der Raum am Stutzweg diente später vorübergehend der neu gegründeten Pfadiabteilung als «Pfadilokal».
1975 erwarb die Einwohnergemeinde Zeiningen das Schwesternhaus und die Leitung des Kindergartens ging vom Kranken- und Hauspflegeverein (kirchlicher Verein) an die Gemeinde über. Ab diesem Zeitpunkt unterrichtete eine von der Gemeinde angestellte Kindergärtnerin.
Seit 1986 befinden sich alle Abteilungen des Kindergartens im oder beim Schulhaus Mitteldorf bzw. seit 2020 in einem Pavillon auf dem Pausenplatz.
Turnhalle Mitteldorf
Bereits 1919 wurde die Liegenschaft Ness hinter dem Schulhaus zu Fr. 7‘000.- erworben. 1925 kam der Gebäudeplatz der Liegenschaft Stäuble hinzu. 1923 wählte die Gemeinde eine 8-köpfige Baukommission.
1936 -37 wurde die Turnhalle Mitteldorf nach den Plänen von Architekt Schneider, Ennetbaden, erstellt. Durch Beschluss der Gemeindeversammlung durften die Baukosten nach Abzug der Staatssubvention den im Baufonds zurückgelegten Betrag von Fr. 120‘000.- nicht überschreiten. Die 1939 vorgelegte Schlussabrechnung verzeigte erfreulicherweise Kosten von nur rund Fr. 100‘000.-. Mit dem Überschuss von Fr. 21‘829.- wurden die Gemeindekanzlei- und die Schulhausrenovation finanziert. 1937 konnte der Neubau bezogen werden. Zeiningen war eine der ersten Gemeinden im Fricktal, die eine eigene Turnhalle besassen.
1974 wurde die Halle bei Kosten von 800‘000.- Franken einer Gesamtrenovation unterzogen und mit dem Erlös des Dorffestes 1974 (rund Fr. 187‘000.-) konnte eine Theaterbühne angebaut werden. 1986 waren Umbauarbeiten in der Küche erforderlich. 1989 folgten die Isolation und Neueindeckung des Daches und weitere Arbeiten. 1997 waren erneut Investitionen erforderlich, u.a. wurden alle Fenster erneuert. Die Kosten beliefen sich auf 460‘000 Franken. - 2001 musste die fast 30 Jahre alte Bühneneinrichtung mit einem Kostenaufwand von 190‘000 Franken saniert werden.
Schulpavillon, 1963
Wegen Platzmangels im bestehenden Schulhaus Mitteldorf, entschloss sich die Gemeinde, einen Pavillon als Provisorium an der Mühlegasse aufzustellen. 1963 fand die Eröffnung desselben statt. Das Gebäude wurde - nachdem das neue Schulhaus „Brugglismatt 1“ 1986 bezogen werden konnte - an den Schützenverein Zuzgen verkauft. Es diente zuerst als Schützenhaus; heute steht es beim ehemaligen Hotel Schönegg in Mumpf und bildet Teil des Wohnhauses zum Landwirtschaftsgebäude.
Planung eines neuen Schulhauses
Zur Durchführung der Planung für ein neues Schulhauses mit Spielwiese wurde in den 1960er Jahren eine Kommission bestellt. Das gemeindeeigene Land beim Schützenhaus wurde allgemein als ungeeignet befunden, weil zu weit entfernt von der bestehenden Schulanlage. Auf Vorschlag der Kommission wurden nun die Grundstücke in der Bachtalen, 59 Aren von Heinrich Ness und 86 Aren von Albert Lang, zum Gesamtpreis von Fr. 190‘000.- erworben. An der Gemeindeversammlung 1967 fand der Antrag, in der Bachtalen ein neues Schulhaus zu bauen, keine Zustimmung. Dagegen wurde die Renovation und der Umbau des bestehenden Schulgebäudes Mitteldorf beschlossen. Begründung: Die Ermittlung der Schülerzahlen und Geburten rechtfertigen die Erstellung eines neuen Schulhauses noch nicht.
Schulhaus „Brugglismatt 1“, 1986
Ein wichtiger Meilenstein in der schulischen Entwicklung fand in der ersten Hälfte der 1980er Jahre statt. Es zeigte sich zunehmend, dass das altehrwürdige, im Jahre 1883 erbaute Schulhaus, sowie das an der Mühlegasse erstellte Provisorium den Bedürfnissen nicht mehr länger genügen konnten. Insbesondere die Standortwahl der neuen Anlage beschäftige Einwohner und Behörden während längerer Zeit, galt es doch, von drei möglichen Standorten die richtige Wahl zu treffen. Das Ende der 1960er Jahre ins Auge gefasste Areal „Bachtalen“ fiel – weil im Quellfassungsgebiet liegend – schon früh aus der Entscheidung. Von den drei möglichen Standorten Mitteldorf, Äussere Mühlegasse (Unter Reben) und Brugglismatt fiel der Entscheid zu Gunsten des Letzteren. An einer a.o. Gemeindeversammlung vom Mai 1984 wurde der Baukredit für die erste Etappe (Schulhaus) in Höhe von 4.03 Mio Franken gesprochen.
Mit einem dreitägigen Einweihungsfest vom 26. – 28. Sept.1986 konnte das Schulhaus „Brugglismatt 1“ der Jugend von Zeiningen übergeben werden. Nachdem am Freitag Schülerwettbewerbe und ein Puppentheater stattfanden, herrschte am Samstag im Dorf reger Marktbetrieb (Geburtsstunde des Zeininger Marktes) mit vielen zusätzlichen Attraktionen. Daneben sorgten diverse Lokale für Gemütlichkeit, kulinarische und stimmungsvolle Genüsse. Im prall gefüllten Festzelt wurde in vielen lebendigen Bildern die Dorfgeschichte der früheren Epochen geschildert. Anschliessend folgte eine Tanz- und Unterhaltungsshow bis morgens um drei.
Das OK hatte sehr grosse Arbeit geleistet und so konnte OK-Präsident Josef Rotzler am Sonntag bei der offiziellen Feier seine grosse Zufriedenheit über den Bau und den sehr gelungenen Anlass aussprechen. Gemeindeammann Hans-Beat Schmid hatte Grund zu seiner Erklärung: „Wir sind stolz auf unser neues Schulhaus!“. Festredner Pater Ursmar Wunderlin, ein Zeininger Bürger, stellte in seiner Ansprache fest, dass das „junge Leben“ nach wie vor dominiert, ja in Zeiningen immer noch zunehme. Hier würden entgegen dem allgemeinen Trend noch Schulhäuser gebaut, statt stillgelegt, meinte er. Auch der Aarg. Bildungsdirektor, Regierungsrat Arthur Schmid, gratulierte zum gelungenen Neubau und wies auf das solide und gut fundierte aargauer Schulsystem hin.
Das Schulhaus Brugglismatt 1 wurde 2007 während den Sommerferien innen und aussen einem Facelifting unterzogen und erstrahlte wieder in neuem Glanz. Unter anderem musste aufgrund mangelnder Ziegelqualität das Dach neu eingedeckt und die Fenster sowie die Metallteile innen und aussen neu gestrichen werden. Weiter wurden zur Verbesserung der Sicherheit die Treppengeländer den heutigen Vorschriften angepasst und zur Verringerung des Stromverbrauchs die Gangbeleuchtung durch einen tageslicht-gesteuerten Bewegungsmelder ausgerüstet. Versuchsweise wurde in einem Schulzimmer ein neu entwickelter Bodenbelag eingegossen und die Gänge erhielten einen Neuanstrich. Die Kosten beliefen sich auf rund Fr. 250‘000.-.
2014 wurde im Hinblick auf die Schulreform 6/3 eine Anpassung an die neuen Bedürfnisse notwendig. Die Arbeiten umfassten eine allgemeine Erneuerung (Storen, Bodenbeläge, Beleuchtung, neue Elementschiebewand Aula und Sanierungsarbeiten), ferner räumliche Anpassungen sowie den Einbau eines behindertengerechten Aufzuges. Die Gesamtkosten betrugen 1.1 Millionen Franken.
Schulanlagen „Brugglismatt 2“, 1999
Nach elf Jahren Planungsarbeit (!) und vierzehn Monaten Bauzeit konnte die neue Turnhalle mit Schultrakt der Architekten Müller + Müller, Basel, im Jahre 1999 endlich fertiggestellt und der Bestimmung übergeben werden. Am Wochenende vom 25. – 27. Juni 1999 wurde das Einweihungsfest von „Brugglismatt 2“ feierlich begangen.
Der Neubau umfasst eine teilbare Sporthalle mit Geräteraum und 2 Doppelgarderoben, ein Klassenzimmer, einen Werkraum mit Materialraum, vier Mehrzweckräume für Gruppenunterricht und Musikschule, ein Raum Sprachheiltherapie und ein Raum für Deutschzusatzunterricht. Die Räume sind mit nichttragenden Wänden versehen und können bei Bedarf zu grossen Schulzimmern zusammengefasst werden. Bereits bei der Planung wurde stark auf künftige Erweiterungsmöglichkeiten Rücksicht genommen. Durch einen Anbau an den bestehenden Schultrakt könnten zwei weitere Klassenzimmer und zwei Mehrzweckzimmer geschaffen und durch eine Aufstockung des Gebäudes nochmals 3 Schulzimmer. Die Sporthalle ist so konzipiert, dass sie durch weitere Etappen zu einer Dreifachturnhalle 22 x 45 m erweitert werden kann. Zusammen mit dem Schulhaus Brugglismatt 1 stünden im Vollausbau dann total 13 Klassenzimmer und 6 Mehrzweckräume zur Verfügung. Sollten noch weitere Räume benötigt werden, bestünde die Möglichkeit für einen Anbau an Brugglismatt 1 um 3 Klassenzimmer. Die Baukosten der Gesamtanlage beliefen sich auf 5.85 Millionen Franken. Das Erziehungsdepartement hat einen Beitrag von 776‘910 Franken ausgerichtet.
Das „Turnhallefäscht“ wurde am Samstagmorgen um 10.00 Uhr durch Böllerschüsse, die durchs Dorf hallten, eröffnet. OK-Präsident Martin Sax hiess im Festzelt bereits viele hundert Schüler und Kindergärtler mit ihren Eltern willkommen. Auf der Bühne wurden Tänze und Lieder aus dem „Dschungelbuch“ vorgetragen. Die Stimmung stieg, als zu aktueller Dancemusik wahrlich akrobatische Hip-Hop- und Tanzeinlagen geboten wurden. Auch die vorgetragenen Sketche fanden grossen Anklang. Die Mini-Playback-Show gewann Yannik Blattner, der als Falco das Publikum begeisterte. Zur Mittagszeit stärkten sich die Festbesucher in einer der verschiedenen Beizlis. Als es zu regnen begann, waren alle zum ersten Mal froh um die neue Sporthalle: Die Fussball-, Volleyball- und Faustballturniere konnten in der trockenen Halle durchgeführt werden. Nur die Schüler und Kindergärtler vom Sponsorenlauf erhielten frühzeitig eine kalte Dusche von Petrus. Die ganz Wagemutigen durften ihre Wetterfestigkeit beim Harassenstapeln im Freien unter Beweis stellen. Den Rekord von 33 Harassen und damit den Sieg errang Corinne Brummer aus Zeiningen. Vermutlich wäre sie sogar noch höher geklettert, aber dem Veranstalter gingen die Harassen aus…!
Für beste Unterhaltung am Abend sorgten verschiedene Darbietungen von Turnerinnen und Turnern, Kunstradfahrer/innen und natürlich der „Jazzheimer“. In der Aula-Disco kamen auch die Jugendlichen voll auf ihre Kosten.
Am Sonntag, wo sich auch die Sonne wieder zeigte, platzten die Beizen aus allen Nähten und zum Festakt mit der anschliessenden Schlüsselübergabe pilgerten unzählige Dorfbewohner ins Festzelt. Am Nachmittag wurde mit dem „Kläfflitaler Cup“ das neue Zeininger Unihockey-Turnier ins Leben gerufen, das die Einheimischen standesgemäss für sich entschieden.
Das „Turnhallefest“ schloss mit einem Reingewinn von rund 35‘000 Franken. Einen wesentlichen Beitrag leisteten die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Sponsorenlauf, die bei strömendem Regen 10‘000 Franken „errannten“. Mit dem Reingewinn wurde der Pausenplatz gestaltet, ein Basketballkorb, eine Rutschbahn und zwei Fussballtore finanziert. Zudem konnte ein Office für Festanlasse eingebaut werden.
Im Zusammenhang mit der Regionalisierung der Oberstufe (REGOS) wurde eine Erweiterung der 1999 fertig erstellten Schulbauten Brugglismatt 2 notwendig. Baubeginn war am 21. März 2005; bereits am 17. Oktober 2005 konnten die Räume bezogen werden. Folgende Räumlichkeiten standen nun im erweiterten Schultrakt zur Verfügung: Im 1. Stock 3 Klassenzimmer, 1 Mehrzweckzimmer, 2 Sprachheiltherapieräume und 1 Besprechungszimmer: Im Erdgeschoss: 1 grosser Raum für das allgemeine Werken, 2 Mehrzweckzimmer für Schulsozialdienst und Sprachunterricht, je 1 Büro für den Schulleiter und das Hauswartteam sowie ein Raum für Kopiergeräte.
Schul- und Sportanlage „Ännermatt“, 2009
Ein mehr als 20jähriges Warten von Schule und Vereinen auf eine zeitgemässe Sportanlage fand 2009 ein glückliches Ende. Die neuen Anlagen konnten zu Beginn des Monats Juni für die Schule und die Vereine freigegeben werden.
Bis es so weit war, lief viel Wasser den Möhlinbach hinunter. Schon 1986, bei der Planung des Schulhauses „Brugglismatt 1“, wurde eine Sportanlage auf der gegenüberliegenden Bachseite ins Auge gefasst. Land ist in die öffentliche Zone umgelegt und in Etappen zugekauft worden. Beim Bau von Brugglismatt 2 sind die vorhandenen Ideen von 1986 verfeinert und in die Planung miteinbezogen worden. Eine Machbarkeitsstudie und Baukredite gaben schliesslich grünes Licht für die Detailplanung und Ausführung.
Am 5./6. Juni 2009 konnte Zeiningen die Einweihung der neuen Aussensportanlage feierlich begehen. Der Anlass begann am Freitag mit dem Fricktaler-Cup, woran Turnvereine aus dem ganzen Fricktal und Gastvereine aus dem eigenen und den anliegenden Kantonen teil. Am Samstag fand die feierliche Einweihungszeremonie statt. Vom Dach des Geräteraumes sprachen verschiedene Referenten und der Segen des Herrn wurde gespendet. Zudem wurde auf dem neuen Hartplatz das Open-Air Unihockey-Turnier durchgeführt. An einem Plauschturnier konnte sich jede Frau und jeder Mann beteiligen. Im grossen Festzelt auf dem Festplatz rockte die Party-Band „Indigo“ so, dass die Häuser im Quartier erzitterten.
Die Anlage, ohne Landerwerb, kam auf rund 2 Mio Franken zu stehen. Foto