Landwirtschaft
Zum Thema Landwirtschaft berichtet J. Seiler in seiner Chronik von 1861 folgendes: „Neben der Wiesenkultur wird viel Kleebau, als zur Wechselwirtschaft gehörend, betrieben. Wie sich die Meinungen im Laufe der Zeit ändern können! Im Jahre 1790 noch wollte Zeiningen vom Kleebau nichts wissen, und als die Mumpfer und Wallbacher ihre Brachäcker im Zeininger Bann mit Futterkräutern anbauten – die wie anderwärts zur Verbesserung der Viehzucht dienen sollten und von der Regierung begünstigt und empfohlen wurden – waren es die Vorsteher und Bürger hiesiger Gemeinde, die ihr Vieh darauf trieben und die jungen Pflanzen abweiden liessen, unter dem Vorwand, das Brachfeld sei ihr Weidgang. Die Mumpfer mussten Wächter stellen gegen diesen ihr Eigenthum beschädigenden Miss- oder Unverstand.“
Im Jahre 1810 zählte Zeiningen 50 Pferde, 6 Fohlen, 2 Zuchtochsen, 45 Stiere, 152 Kühe, 15 Stk. Jungvieh, 65 Schafe, 21 Ziegen und 306 Schweine
Eine Viehzählung im Jahre 1890 ergab folgende Tierbestände: 2 Zuchtstuten, 1 Zuchthengst, 23 Pferde, 3 Zuchtochsen, 38 Zug- und Mastochsen, 33 Rinder 52 Stk. Jungvieh, 248 Kühe, 4 Mutterschweine, 140 Fasel- und Mastschweine, 60 Schafe und 78 Ziegen. Gegenüber früheren Zählungen zeigte sich eine Verminderung der Schweine und Pferde, aber eine Vermehrung der Ziegen und Kühe.
Gemäss dem Statistischen Jahrbuch des Kantons hielten im Jahre 1943 111 Rindviehbesitzer 347 Kühe und 32 Pferdebesitzer 47 Pferde.
1951 besassen 86 Rindviehbesitzer 342 Kühe und 38 Pferdebesitzer 49 Pferde.
1961 zählte man noch 66 Rindviehbesitzer mit 341 Kühen und 27 Pferdebesitzer hielten 35 Tiere.
1966 ergab eine Rindviehzählung 344 zuchtfähige Tiere.
1973 hatten 37 Besitzer 311 Kühe und 14 Pferdebesitzer 26 Tiere.
1983 waren es noch 30 Besitzer mit 341 Kühen und 7 Pferdebesitzer mit 39 Tieren.
1988 ergab die Zählung 26 Besitzer mit 295 Kühen und 7 Pferdebesitzer mit 46 Tieren.
Die Anzahl der Landwirtschaftsbetriebe reduzierte sich von 130 im Jahre 1939, 75 im Jahre 1965, 56 im Jahre 1975 auf 49 im Jahre 1985. 2011 gab es in Zeiningen noch 20 landwirtschaftliche Betriebe: Vier Betriebe hielten Reit- und Pensionspferde, drei hielten MutterKühe, fünf produzierten Milch, einer betrieb Rindermast und sieben hielten keine Tiere. Angeblich gab es in diesem Jahr mehr Wild- als Hausschweine.
Heute wird unterschieden zwischen Betrieben, die Direktzahlungen erhalten und „Hobby-Betrieben“. In Zeiningen gibt es 2020 noch 17 Betriebe mit Anrecht auf Direktzahlungen. Milchkühe stehen nur noch in einem Stall; vier Betriebe halten Mutterkühe und drei Reit-oder Pensionspferde. Die 18 „Kleinbauern“ halten vorwiegend ein paar Hühner, Schafe, Ziegen etc. Dazu gehören auch alle Tiere der Pferdegattung oder solche, die noch eine landwirt-
schaftliche Nutzfläche bewirtschaften.