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Hagelschlag - Unwetter - Kälte

1788

Ein namentlich nicht bekannter Chronist schildert das Ereignis wie folgt: „Den 29. Mai, als am Tage, Oktavstag Corporis Christi, ist auf ein schreckliches Donnern und Tosen, ein erstaunlich fürchterlicher Hagel gefallen, welcher die Feldfrüchte so stark geschlagen und verwüstet hat, dass dieselben in der Ernte nicht wie gewöhnlich mit der Sichel, sondern mit der Sense haben abgemäht werden müssen. Die Hagelsteine waren in der Grösse von Baumnüssen, die Grösse der Hagelsteine beweisen die an der Mauer des hiesigen Kirchenchors (Chorraum, Altarraum; Anm. Zeguhe), von denselben geschlagenen Merkmale und Flecken, welche so lange dies Chor stehen wird, an dessen Pflaster zu sehen sein werden. Den nächst darauf folgenden Sommer erfolgte aber auf ein starkes Oberwetter, einen fürchterlich grossen Wasserguss, welcher so stark und gross war, dass er die Reben mit Erschwemmen und Ausfressen, sehr stark beschädigte, und die Wiesen an einigen Orten mit Morast und Steinen häufig überschwemmte. Auch die Strassen und besonders die Rebgasse und deren Häuser so mit Morast und Steinmassen anfüllte, dass nicht ein Nachbar zum andern kommen konnte, bis solche Massen durch fleissige Arbeit wieder weggeschafft wurde. Auch im nächst folgenden Winter, war so eine grosse Kälte, dass von einem ähnlichen kalten Winter bei stärksten Mannsgedenken nicht erfahren noch gehört worden. In diesem Winter war besonders um Weihnachten, eine solche Kälte dass die Reben insoweit verfroren sind, dass im darauffolgenden Herbst, wegen den Trauben nicht einmal eine Trotte hat erstellt werden konnte, und das Wenige, das es noch gab vielmehr als Essig diente als für Wein.“

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