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1817: "Das Jahr ohne Sommer"

1817
Viele Chroniken, beispielsweise aus der Schweiz, dem Elsass oder auch dem südlichen Deutschland, berichten von häufigem Hochwasser, der Rhein trat über die Ufer und überschwemmte ähnlich wie viele andere Flüsse im südlichen Mitteleuropa viele Landstriche. Die Luft war oft so kalt, dass es in den Nordalpen mehrfach bis gegen 800 Meter herab schneite. Auch weite Teile Frankreichs und Grossbritanniens erlebten über längere Phasen nasskaltes Wetter, welches zu Missernten führte. In einigen Regionen, besonders in der Schweiz, entstand Hungersnot, da der Getreidepreis innerhalb kurzer Zeit extrem anstieg.
Erst im frühen 20. Jahrhundert kam man den Ursachen für diese Witterungsanomalie auf die Spur. Im Jahre 1815, also ein Jahr zuvor, brach der Tambora-Vulkan in Indonesien aus. Dieser Ausbruch gehört bis heute zu den schwersten Eruptionen neuerer Zeit, die neben enormen Asche- und Staubmengen vor allem auch grosse Mengen an Schwefel in die Atmosphäre schleuderte. Dieser legte sich wie ein Schleier um die Erde und schwächte die Sonnenstrahlung markant ab, wodurch die globale Temperatur der Erde für einige Jahre um rund 1 Grad absank. Zudem gab es bereits in den Jahren davor andere, schwächere Ausbrüche. In Kombination mit der Tambora-Eruption hatte diese ungewöhnliche Serie von Ausbrüchen einen folgenreichen Effekt auf das globale Klima.
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