Extreme Kälte
1829 war ein mittelmässiges Jahr; der Wein gedieh in anständiger Qualität und reichlich. Gegen Ablauf des Jahres trat recht kalte Witterung ein, die sich bis zum 5. Februar 1830 (Agathafest, Kirchenpatrozinium) noch steigerte. Der Morgen des Agathatages war so kalt, dass dem Priester bei der Frühmesse der Wein auf dem Altar gefror. Dieser musste mittels einer Glutpfanne (Einsatz für das Weihrauchfass) wieder flüssig gemacht werden. Chronist Klemens Wunderlin berichtet dazu „Der Schreiber des Gesagten ist Zeuge dieses Vorfalls; er hat den Priester als Sigrist bedient.“ Die Kälte hielt über 2 Monate an und drang durch die dicksten Mauern. Der Müller konnte nur mit grösster Mühe sein Gewerbe in Bewegung bringen. An vielen Orten waren die Gewässer gefroren, desgleichen der Wein in den Fässern, die Erdäpfel und das Gemüse in den Kellern. Es soll da und dort sogar Reisende gegeben haben, die im Freien umfielen und starben. In dieser Zeit wurden auch viele Wildtiere Opfer der Kälte (Quelle: div. Chronisten).