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Die Regierungszeit der Kaiserin Maria Theresia, 1740 - 1780

1740

Diese Zeit war auch für das Fricktal eine glückliche. Die Freiheit, die der Bürger genoss, wurde sehr erweitert. Der Sohn und Nachfolger der Kaiserin, Josef II., wollte weitere Verbesserungen und Erneuerungen einführen, jedoch ein höherer Ratschluss berief ihn nach nur zehnjähriger Regierungszeit ab. Diesen Fürsten haben wir es immerhin zu verdanken, dass der Schulzwang eingeführt wurde. Auch auf religiösem Gebiet traten damals Neuerungen ein, die sich bis in die neueste Geschichte hinein erhalten haben. Die lange Ruhezeit bis zu den neuen Franzosenkriegen um 1800 tat dem Fricktal gut. Die Französische Revolution vermochte sich bei unseren Vorfahren nicht durchzusetzen. Ein „Abbé“, Pfarrerflüchtling, sogenannter „Luviherr“, war in unserem Dorfe gut aufgehoben. Er wohnte im Hause, das später der Familie Ammann-Sacher (Müsgasse) gehörte (Quelle: Chronik Josef Urben).

Zum 175-Jahr-Jubiläum der Aarg. Gebäudeversicherungsanstalt im Mai 1980 schrieb der damalige Regierungsrat Dr. Jörg Ursprung Folgendes in der Jubiläumsschrift: „Wer war diese Kaiserin, deren Wirken bis zum heutigen Tag Spuren in unserem demokratischen Aargau hinterlassen hat? Vor allem unsere politisch tätigen Frauen sollen sich mit dieser ersten bedeutenden Staatsfrau befassen, die unter unsagbar schwierigen Umständen für den Fortschritt ihres Landes mehr getan und erreicht hat als sämtliche Politiker vor- und nachher. Für Maria Theresia, die schon 16 Kinder geboren hat, waren die Eigenschaften einer vorbildlichen Hausmutter kein Gegensatz zu politischem Handeln; sie war von überschäumender Tatkraft, und die fremden Gesandten rühmten ihren Mut und ihr scharfes Urteil in öffentlichen Fragen.“

Kaiserin Maria Thereseia
Kaiserin Maria Theresia, Oelgemälde von 1744

 

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