Kopfzeile

Inhalt

Besitztümer des Klosters Olsberg in Zeiningen im Jahre 1617

1617
Fritz Heussler berichtete in einem Artikel im Rheinfelder Neujahrsblatt, Band 1975, das Fol-gende:
„Vor Hans Jeck, dem Vogt zu Zeiningen und Obervogt der Landschaft Möhlinbach, erschien Hans Jacob Albrecht, Bürger zu Rheinfelden und Schaffner des Klosters Olsberg, mit dem Begehren, die dem Kloster gehörenden Güter und Zinsen, welche güeter aber verlängerter zeit haben, umb willen die angewandt derselben abgestorben, geendert und etwas unrichtig worden, im Interesse des Klosters und der Zinsleute von neüwen dingen zu beschreyben und renovieren zu lassen. Bei der vom Vogt veranlassten Untersuchung ergab sich folgen-der Besitzstand:
Namblichen und erstens matten: Anderhalb viertel matten oben an der ussern mülin, einseit neben dem hauptgraben, so uf die mülin geth, unnd Hansz Schneiderlin, anderseit neben Jacle Nuszbauwer dem alten unnd ermeltem Hansz Schneiderlin, stoszt inhin aber uf zue Hansz Schneider der alt inhanden. – Item ein halb manwerckh (Maß einer Wiesenfläche, die so groß ist, dass ein Mann sie in einem Tag mähen kann, also etwa 20 Aren, Anm. Zeguhe) matten im Häldelin, einseit neben Jacob Rauchen, anderseit dem hauptgraben, stoszt inhin uf Hansz Schneiderlin disz guets, uszhin an Heinrich Schmidt. Hats Jacob Nicola. – Item ein halb manwerckh Münder oder mehr under den reben, einseit neben der strasz, die gehen Zuzgen geth, anderseits Baltzer Wunderlin, stoszt uszhin an Thoman Gremper, inhin an Hansz Rauchen. Hats Heini Weisz. – Item ein halb manwerckh matten münder oder mehr under dem hauptgraben, einseit neben dem hauptgraben, anderseit mir dem obgesetzen rich-ter unnd Jacle Rauchen, stoszt inhin aber an mich, den richter, ufhin an Elias Rissen. Ha-bens ich, der richter, Elias Rissz, Fritz Steinhauser und Thoman Muckhlin inhanden. – Item ein manwerckh münder oder mehr im Höldeln under der zehendt trotten, einseit neben Ruede Proglin, anderseit Thoman Gremper, der es inhanden, unnd ermeltem Ruede Proglin. staszt obsich an die strasz, die gen Zuzgen geht, nitsich uf Matthisz Wunderer und hat ein stelzen, stoszt ufhin an anderthalb viertel under den reben, einseit neben dem bach, anderseit Bene-dict unnd Balzer Wunderlin, die es inhanden, stoszt uszhin an gemelten Balthasar Wunderlin, inhin uf Benedict Wunderlin. – Item ein halb manwerckh in der Stegmatten, einseit neben Mi-chael Merzen, anderseit Elias Rissz, stoszt nitsich uf den bach, obsich an karrenweg, so in busch gehet. Habens Hansz Heinrich Proglin, Eliasz Risz unnd Michael Merz. – Item ein halb manwerckh am Rein, einseit neben dem weg, der in busch gehet, anderseit Hansz Merzen, stoszt inhin uf gemelten Merzen, uszhin auch uf ine Hansz Merzen. Habens Thoman Mucklin, Michael Merzen und Fritz Steinhauser. – Item ein viertel münder oder mehr beim Meyenbäch-lin, einseit neben Hansz Müller, anderseit Balzer Wunderlin, stoszt inhin an Fritz Steinhauser, uszhin ans Meyenbächlin. Hats Thoman Mucklin. – Item ein viertel under der zehendt trotten, einseit neben Jacle Nuszbauwmer, andersweit Thoman Gremper, stoszt nitsich uf den hauptgraben, obsich uf die strasz, die gehn Zuzgen geht. Hats Hansz Gasser.
Reben: Ein jucharten reben in der grieszhalden, einseit neben dem weg, der in die Grieszhal-den geht, anderseit Georg Meyer unnd Balzer Wunderlin, Ulin Seyler und Fritz Steinhauser, sfizt sich ausz gegen dem Pfruendtackher, inhin uf Hansz Rüclin. Habens Jacob Kim der älter zue Mölin das halb, Heini Weisz, Jacle Rebman und Jacle Jäckhen kindt das anderhalb. – Item ein jucharten reben uf Bern, einseit neben Adam Messen, anderseit Fritz Steinhauser unnd Peter Schlienger, stoszt uszhin uf Heinrich Schmidt unnd Hansz Rauch, inhin an Jacob Rickhenbach. Habens Heini Kauffmans seligen erben.
Ackher: Item zwo jucharten ackers in Erfelten, Niderhoffer bann, einseit neben Hansz Kauff-man von Niderhoffen, anderseit Heinrich Kaister, stoszt obsich uf Hansz Urbann Proglin, nitsich uf Zaininger bann. Habens ermelts Heini Kauffmanns seligen erben inhanden.
Durch Vogt Jeck und die Mitglieder des Vogtgerichts: die ersamen unnd bescheidene Hansz Grüesser den alten, Ulin Seyler, Hansz Urban, Hansz Widmer, Hansz Miller, Peter Freyer-muth, Benedict Jäckh, Christen Scharpff unnd Balthasar Wunderer wurde erkannt, das dises berein unnd erneüwerung nun unnd hienach vor allen leüthen, richtern unnd gerichten, gaist-lichen und weltlichen, wa, wann, gegen welchen, auch so offt unnd dickh noth sein würdet, gueten glauben, crafft, macht unnd bestandt haben … solle.
Junker Hans Rudolf von und zu Schönau, Verwalter der hauptmanschafft der vier waldstät-ten am Rein, auch obervogteyen der herrschafften Lauffenberg unnd Rheinfelden, hängte sein aigen angeboren adenlich insigel offentlich an disen brieff, und zwar den dreyzehenden tag monats Januarii, alsz man nach der seligmachenden geburth Jesu Christi gezalt eintau-sendt und sechshundert unnd sibenzehn jahr.“
Heussler schreibt weiter: „Heute, wo die fricktalischen Dörfer wachsen und wachsen, wo bisher unbekannte Familiennamen in der Einwohnerkontrolle, im Steuerregister und im Tele-fonbuch auftauchen, ist es tröstlich, festzustellen, dass im Anfang des 17. Jahrhunderts in Zeiningen ansässige Geschlechter immer noch da sind und sich auch in der Gegenwart be-haupten, so die Brogli, Freiermuth, Gasser, Gremper, Jeck, Kaufmann, Merz, Scharf, Schli-enger, Urben, Widmer, Wunderlin.“
Icon