Faul- und Nervenfieber
Ein Trainsoldat war mit einer epidemischen Krankheit (Nervenfieber) befallen, welche sich im Dorf bald ausbreitete und in den Monaten Februar und März wütete. 130 Erwachsene und 88 Kinder – teils ganze Familien - verstarben hier an dieser schlimmen Seuche. Es gab Vormittage, an denen nach dem üblichen „Betzeitläuten“ 3 – 4 „Endläuten“ ertönten und 3 – 4 Leichen zu Grabe gelegt werden mussten. So starben beispielsweise von der Familie Joseph Wunderlin, Drechsler – sie wohnte gegenüber dem Gasthauses Adler – die Eltern und 5 erwachsene Söhne und Töchter. An dieser Krankheit verstarb auch der damalige „Hirschenwirt“, Joannes Guthauser (vgl. Schäsligeschichte „Gasthaus Hirschen“). Wegen der vielen Bestattungen wurde der Friedhof, welcher um die Kirche angelegt war, zu klein und es sollte auf Weisung der Regierung eine neue Begräbnisstätte ausserhalb des Dorfes angelegt werden. Nach langer Standortsuche wurde der neue Friedhof im Jahre 1830 am jetzigen Standort „Brugglismatt“ feierlich eingeweiht. (siehe auch Bericht über die «Einweihung des neuen Gottesackers am 14. November 1830»)
Ein anderer Chronist schreibt ergänzend zu diesem schrecklichen Ereignis: „(....) dass die Bürger zur vermeintlichen Abhilfe gegen das „Nervenfieber“ eine Wallfahrt nach Maria Einsiedeln beschlossen. 140 Personen machten sich am 18. Juli unter Teilnahme von Pfarrer Bürge mit einer 20 Pfund schweren Wachskerze für das Gnadenbild auf den Weg. Die Teilnehmer waren überzeugt, dass das Gebet erhört worden sei. Die Gemeinde hat die Kosten für die Schifffahrt auf dem Zürichsee sowie den jeweiligen Brückenzoll da und dort bezahlt.“